Handwerksausbildung hautnah erlebt

HWK für Oberfranken organisiert mit der Kreishandwerkerschaft Forchheim im Beruflichen Schulzentrum in Forchheim erstmals einen „Tag des Handwerks an bayerischen Schulen“
Forchheim. Die Berufsorientierung von jungen Leuten stärken sowie die attraktiven Berufsfelder und die herausragenden Karrieremöglichkeiten im Handwerk möglichst praxisnah vorstellen – das sind die wichtigsten Ziele des „Tages des Handwerks an bayerischen Schulen“. Erstmals fand unter diesem Dach im Landkreis Forchheim, im Beruflichen Schulzentrum, eine neue Form der praxisnahen Berufsorientierung statt, die von der Handwerkskammer für Oberfranken zusammen mit der Kreishandwerkerschaft Forchheim organisiert wurde. Insgesamt 350 Schülerinnen und Schüler aus vier Mittelschulen, einer Realschule und einem Gymnasium aus Forchheim und Umgebung nutzten die Chance und gingen im Werkstatttrakt der Schule auf Erkundungstour nach geeigneten Ausbildungsberufen im Handwerk.

Sich einfach mal ausprobieren
An insgesamt zehn praxisorientierten Stationen lernten die Jugendlichen unterschiedliche Handwerksgewerke kennen und probierten ihre Fertigkeiten auch gleich aus. Dafür hatten sich Betriebe der Kreishandwerkerschaft einiges einfallen lassen, um die Jugendliche für ihr Handwerk zu begeistern. Bei ihrem Rundgang im 20-Minuten-Takt stand immer wieder die Praxis im Mittelpunkt. Ob beim Anfertigen eines Schlüsselanhängers bei den Schreinern, beim Nähen, Dekorieren oder Polstern bei den Raumausstattern oder bei den Malern und Lackierern ging es immer ums Tun, ums Selbermachen, ums Ausprobieren. Und darum, die persönlichen handwerklichen Vorlieben kennenzulernen. Ebenso durften die Jugendlichen bei den Kfz-Mechatronikern, Anlagenmechanikern und Friseuren Hand anlegen sowie die passenden Werkzeuge und deren Handling kennenlernen. Bei den Metallbauern wurde geschliffen und gefeilt, zusammen mit den Zimmerern wurde gar ein ganzes Rahmengestell aus Holzbalken montiert. Geführt von Guides der Handwerkskammer gab es die nötigen theoretischen Hintergründe gleich mit dazu.
So war es für alle Teilnehmenden ein ganz anderer Schultag als gewohnt, ein Hineinschnuppern in die facettenreiche Arbeit im Handwerk. Ergänzend demonstrierten das TUMO-Lernzentrum Hirschaid und das Mittelstand-Digital Zentrum Handwerk wie weit modernste Technologien wie beispielsweise die Robotik bereits Einfluss auf die handwerklichen Berufe nehmen und somit den Handwerkerinnen und Handwerkern schwere und gefährliche Arbeiten abnehmen können.

„Uns ist es wichtig, dass die Schülerinnen und Schüler erstmal sehen, wie vielfältig das Handwerk aufgestellt ist, welche Berufe es gibt und wie man am besten eine berufliche Karriere starten kann“, sagt Elisa Martin aus der HWK, die zusammen mit ihrer Kollegin Corinna Lange diesen Tag des Handwerks am Beruflichen Schulzentrum organisierte. Auch HWK-Präsident Matthias Graßmann sieht den Tag des Handwerks an Schulen, den die Bayerische Staatsregierung 2022 für alle allgemeinbildenden Schulen im Freistaat verpflichtend eingeführt hat, als Riesen-Chance: „Hier können wir die jungen Leute für das Handwerk begeistern und somit einen wertvollen Beitrag zur Berufsorientierung leisten – insbesondere für diejenigen, die noch nicht genau wissen, wohin sie ihr Weg nach der Schule führt.“

In der Zusammenarbeit von Handwerkskammer, Kreishandwerkerschaft, dem Schulamt Forchheim und dem Beruflichen Schulzentrum wurde bei dieser Veranstaltung ein passender Schuh daraus. Ein Angebot, das allen weiterhilft – den Schulen, den zukünftigen Absolventinnen und Absolventen aber auch den regionalen Betrieben.

Fotos: HWK für Oberfranken / U. Förtsch